Ravensburg – Lebenswerte Stadt in alten Mauern
Bunte, verschachtelte Dachlandschaft, verwinkelte Gassen um einen weiten Platz, überragt von Türmen und Toren, Wechselspiel von Licht und Schatten. Erstmals erwähnt 1088, wurde der Marktflecken unterhalb der welfischen Burg im 13. Jahrhundert zur Freien Reichsstadt. Schon seit dem 14. Jahrhundert war Ravensburg eine der führenden Handelsstädte Oberdeutschlands.
Ravensburg lebt noch immer vom Handel: Die wirtschaftliche Mitte Oberschwabens ist Einkaufszentrum für die Region, ein Bummel durch die Geschäfte mit ihrer vielfältigen Auswahl zeigt es. Besonders samstags wird das Einkaufen in Ravensburg zum Erlebnis, wenn die Bauern der Gegend einen der schönsten Wochenmärkte Deutschlands mit Produkten der Region beschicken: Obst, Gemüse, Blumen, Honig, Eier, Käse und Wurst – vieles kommt vom Öko-Bauernhof. Zwischen lauthals ihre Rettiche anpreisenden Gemüsehändlern, neben duftenden Brotlaiben und rotbackigen Eierfrauen trifft der Ravensburger die Ravensburgerin zum Schwatz frühmorgens in dichtem Gedränge. Ein Gewühl, das an Basare in südlichen Ländern erinnert.
Ravensburg liegt inmitten der Hügel und Seen Oberschwabens, mit Alpen und Bodensee als Nachbarn. Nur ein Katzensprung ist es in die Wälder und Wiesen der Umgebung – das Locherholz mit dem Wildgehege, der Schmalegger Tobel, ein Landschaftsschutzgebiet. Einladend ist das "Flappachbad", idyllisch im Wald gelegen. Und die Ortschaften: Eschach mit der barocken Klosterkirche Weißenau, Schmalegg und Taldorf – typisch oberschwäbische Dörfer und schmucke Weiler.
"Es gibt Leute, die sollen versucht haben, Ravensburger zu werden", sagte einmal der Schriftsteller und gebürtige Oberschwabe Peter Renz. "Man kann dies nachfühlen. Einfach durch diese schöne Stadt zu schlendern, in der das Mittelalter an vielen Ecken so glänzend überlebt hat, das kann einen schon in die Versuchung treiben, gleich gar nicht mehr weg zu wollen." Wer nicht bleiben kann: Gäste sind immer wieder willkommen in Ravensburg.